Am 9. September 2016 wurde in Wien die diesjährige World Press Photo Ausstellung eröffnet. Diese „Leistungsschau“ des Bildjournalismus ist für mich jedes Jahr ein Highlight, weil sie zeigt, was Fotografie heute sein kann.
Wie immer gibt es verschiedene Kategorien, und in jeder wieder Einzelfotos und Fotoserien: Aktuelle Themen, Harte Fakten, Menschen, Reportagen, Alltagsleben, Natur, Sport, Langfristige Projekte.
In vielen Kategorien hat das Thema Flucht, Vertreibung, eine wichtige Rolle gespielt. Das preisgekrönte Einzelfoto des australischen Fotografen Warren Richardson, das im September vorigen Jahres an der serbisch-ungarischen Grenze entstand, wurde (hier mit den Worten des Juryvorsitzenden Francis Kohn) aus einer ganzen Anzahl hervorragender Bilder ausgewählt, weil es dennoch besonders ist: „Wir erkannten, dass die Elemente dieses Schwarz-Weiß-Fotos die ganze Geschichte erzählten: ein nächtlicher Grenzübertritt, Stacheldraht, ein Mann reicht ein Kind einem anderen, der kaum mehr als ein Schatten ist. Dieses Foto erzählt von Angst, von Mühsal – und von Hoffnung“.
Warren Richardson sprach in seiner Eröffnungsrede aber nicht über die Flüchtlingskrise, sondern über sein aktuelles Projekt – eine Dokumentation über das Leben von Drogensüchtigen in Oslo. [Ich werde den 1968 geborenen Fotografen in der kommenden Woche mit einem ausführliches Porträt vorstellen!]
Faszinierende Naturfotografien (wie so oft mit National Geographic als „Auftraggeber) sind aber ebenso zu besichtigen wie das Gewinnerbild des Österreichers Christian Walgram in der Kategorie Sport.