Einer der bedeutendsten Porträtfotografen unserer Zeit ist am Wochenende im 81. Lebensjahr einem Krebsleiden erlegen.

Terry O’Neill, 1938 im Londoner East End geboren, wollte nach der Schule mit 14 keineswegs Fotograf werden – sondern Schlagzeuger. Aber die kleinen Bands, mit denen er im Teenageralter auftrat, konnten seinen Ehrgeiz nicht befriedigen. Er wollte nach New York und dort bei den Meistern lernen. Nur – wie hinkommen ohne Geld?

Terry heuerte bei einer Fluglinie als Stewart an und verwirklichte so seinen Traum. Mit der Karriere in New York wurde es zwar nichts, aber bei BOAC (British Overseas Airways Corporation) war man auf den strebsamen Jungen aufmerksam geworden und bot ihm eine Lehrstelle in der fotografischen Abteilung an. Und so lernte er von der Pike auf, unter anderem bei Kursen an der Londoner Kunstakademie, und fotografierte fleißig am Flughafen der englischen Hauptstadt. 1959 machte ihn ein „Zufallstreffer“ zum Fotoreporter: Ein Porträt des erschöpft am Flughafen eingeschlafenen Innenministers Rab Butler brachte es auf die Titelseite der Tageszeitung Sunday Dispatch.

Damit begann die Karriere jenes Mannes, der gerne als „der Chronist der Swinging Sixties“ bezeichnet wurde. Von den Beatles über die Stones, die Schauspieler Michael Caine und Anthony Quinn bis zur bekannt fotoscheuen Amy Winehouse reicht die Liste der von ihm Porträtierten. O’Neill war kein Paparazzo. Er baute den Kontakt zu den Menschen, die er fotografierte auf. Es sind markante Porträts, keine geschleckten, geschönten Bilder, die O’Neill hinterlassen hat. Seine Arbeiten werden die rinnerung an ihn wachhalten.

Unten ein Link zu einigen seiner besten Aufnahmen.

https://iconicimages.net/photographers/terry-oneill/

Kurt Lhotzky

Ein Kommentar zu „Terry O’Neill (1938-2019)“

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