Heute habe ich am Polaroid Photowalk von WestLicht teilgenommen. Unter fachkundiger Führung von Eva Mühlbacher, Kunstvermittlerin der Galerie, machte sich ein gar nicht so kleines Grüppchen von Polaroidinteressierten aller Altersstufen auf, in der Nähe der Galerie in Geschäften und im Freien Sofortbilder zu knipsen.
Die Temperaturen knapp über dem Nullpunkt schufen natürlich verschärfte Bedingungen. Laut Beipacktext der original Polaroid-Filme sollte man bei Temperaturen unter 13 Grad höchste Sorgfalt walten lassen. Oder überhaupt besser im Warmen bleiben.
Da waren die praktischen Tipps von Eva Mühlbacher besonders hilfreich: Generell kann man heute Polaroid-Fotos, die im Freien aufgenommen werden, am Besten in Innentaschen am Körper entwickeln. Bis das Bild seine “volle Strahlkraft” erreicht, kann das zwischen 20 und 30 Minuten dauern.
Noch am Ausgangspunkt im Westlicht gab es eine kurze Einführung in die minimalistischen Einstellmöglichkeiten der verschiedenen Polaroid Kameramodelle – bei einigen Kameras kann man die Entfernung sowie die Helligkeit nachjustieren.
Erste Station war die Firma Dieroff Wollkonzert, ein traditionsreiches Unternehmen für Seilerwaren gleich neben dem Leica-Shop in der Westbahnstraße. Farbenprächtig gefärbte Naturseile, Bänder und geflochtene Zier- und Gebrauchsgegenstände boten sich als Motive an.
Ebenfalls ganz schön bunt ging es im Prosi Exotic Supermarket am Neubaugürtel 44 zu – zur Einstimmung verwies Frau Mühlbacher auf die hohe Kunst der farbenprächtigen Nahrungsmittelfotografie à la Martin Parr, und tatsächlich “sprangen” einen aus den Regalen die Farben geradezu an. Mit dem Foto, das ich dort gemacht habe, bin ich nicht wirklich glücklich – das ist mir zu matt, zu wenig leuchtend. Da muss ich wohl noch einmal mit der Spiegelreflexkamera vorbeischauen …
Letzter “Business-stop” war das Blumengeschäft B&B Blumen auf der Hütteldorferstraße 1. Wohlgemerkt – wir hirschten beim Fotowalk natürlich nicht von location zu loction, zwischendurch wurde trotz frostiger Temperaturen geplaudert und das eine oder andere Porträtfoto von Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschossen. Beim Flanieren wurde auch die eine oder andere fachliche Frage gestellt und beantwortet – ich konnte unter anderem von einer Studierenden wertvolle Auskünfte über die Fujifilm Instax Wide 300 bekommen, einer Sofortbildkamera der neuen Generation, deren Fotos etwas größer sind als die der Polaroids, wobei die Filmkassetten preislich günstiger sind.
Fazit der zwei spannenden Stunden: Wer das Glück hat, in Wien oder in der Umgebung ansässig zu sein, sollte die Veranstaltungen der WestLicht Kunstvermittlung nutzen. Im Gegensatz zu Fotospaziergängen in anderen Zusammenhängen, an denen ich teilgenommen habe, ist vor allem die freundliche und kommunikative Atmisphäre zu unterstreichen.
Kompetent und überraschend waren die Ausführungen der Kunstvermittlerin Eva Mühlbacher, die unter anderem (als Gimmick) zeigte, wie man eine leere Filmkassette mit ein paar Handgriffen in einen Bilderrahmen verwandeln kann.