Im Rahmen der Foto Wien kann man in der Milaneum Vintage Photography Galerie in der Westbahnstraße 40 Fotos zum Thema “Geld in der Fotografie 1860 bis 1960” sehen.
Das Interessante ist zunächst einmal die Location. Die Galerie ist neu, sie trägt dazu bei, dass die Westbahnstraße ihrem Ruf als die Wiener Fotomeile wieder einmal gerecht wird.
Wie der Name bereits andeutet, steckt Mila Palm hinter dem Konzept der Vintage Galerie. Seit 2010 ist Palm unter anderem als Kuratorin tätig. Die begeisterte Sammlerin hat beispielsweise 2015 die Ausstellung “Gerahmtes Gedächtnis” kuratiert, die gezeigt hat, wie sehr die Rahmung und Präsentation von privaten Erinnerungsfotos den jeweiligen Zeitgeist widerspiegelt, mit all seinen kitschigen Untiefen.
„Geld und Fotografie“ ist ein Forschungsschwerpunkt von Mila Palm. Dementsprechend kann sie beeindruckende Dokumente präsentieren, von Reportagefotos aus Gelddruckereien, Porträts von Menschen mit und ohne Geld, und Bilder von Einbruchswerkzeugen diejenigen, die zu Geld kommen wollten. Ausführliche Beschreibungen spare ich mir, folgt einfach dem Link zur Seite des Milaneums.
Leider gab es noch keine Beschriftung der Fotos, als ich die Ausstellung besuchte. Das wurde aber durch die hoch informativen Kommentare des „Wächters der Sammlung“ allemal wettgemacht. Humorvoll und voller Begeisterung für die Exponate wird man durch die kleine Ausstellung geleitet.
In der Vintage Gallery kann man alle Arten von alten Fotos und Drucken erwerben, zu durchaus moderaten Preisen. Die hellen Räume sind einladend und vielleicht ist es auch ganz gut, wenn man einmal in einem kleineren Rahmen Fotos intensiv betrachten kann, ohne von einer wuchtigen Bilderflut überrollt zu werden.
Ein Hinweis für alle, die in Wien zu Hause sind oder zur Foto Wien kommen: am 17. April stellt Mila Palm im Rahmen der Bildbesprechungen um 18 Uhr ein Foto des Tages vor.
Interessant, und danke für den Hinweis auf die Bildbesprechung!
Danke für das Feedback. Bist Du über meine Foto-Wien-Berichte auf meine Seite gekommen? Liebe Grüße, Kurt
„…vielleicht ist es auch ganz gut, wenn man einmal in einem kleineren Rahmen Fotos intensiv betrachten kann, ohne von einer wuchtigen Bilderflut überrollt zu werden.“
Das gefällt mir gut. In Ausstellungen gibt es für mich als Betrachter häufig unangenehm große Bilder.
Sehe ich genauso. Viele – auch interessente – Ausstellungen sind überfrachtet und übersteigen das Aufnahmevermögen der Betrachter. Wieder ein Pluspunkt für das Fotobuch als „Ausstellung zwischen Buchdeckeln“ ;-)!