Fast ein bisschen im Verborgenen blüht die Leica Galerie in der Wiener Walfischgasse 1. Immer wieder sind dort kleine, aber durchaus gewichtige Ausstellungen zu sehen. Ganz besonders beeindruckt hat mich die Ausstellung einer Reihe von Fotos Ian Berrys aus dem Zyklus „The English“.
Der 1934 in Lancashire (England) geborene Berry, der von klein auf Reporter werden wollte, ging 1952 nach Südafrika und startete dort als Fotograf bei lokalen Zeitungen. Dann folgten Reportagereisen in den Kongo; danach coverte Berry den algerischen Befreiungskrieg und die Konflikte im Nahen Osten. 1962 lernte er Henri Cartier-Bresson in Paris kennen und wurde ein Jahr später Mitglied der Fotoagentur Magnum (deren Vizepräsident er 1978 wurde).
„The English“ sind Schwarzweiß-Fotos, die das Leben der „einfachen Leute“ zeigen. In den ausdrucksstarken Bildern kommt der humanistische, sozial engagierte Stil Berrys deutlich heraus. Das rauhe Leben der Kinder in den Industriestädten wird ebenso sichtbar wie das Streben der „common people“ nach Zerstreuung und gemeinsamer Freizeit in den „social clubs“. Wunderschöne und berührende Fotos, die noch bis 13. November zu sehen sind!