Laurent Troude, einer der bedeutendsten französischen Pressefotografen, hat am 24. Februar 2018 in Paris seinem Leben ein Ende gesetzt.
Seinen ersten Kontakt mit dem Fotojournalismus machte er im Rahmen eines Kurses über das Zeitungsmachen in St. Dénis bei Paris in den späten 80er Jahren. 1992, nach seinem Militärdienst, begann er seine berufliche Karriere beim Organ der KPF, der „L’humanité“. Dort zeigte sich sehr bald sein Talent, eine perfekte Wechselwirkung zwischen Text und Bild zu erzielen – eine Qualität, die Bildredakteure in höchstem Maße schätzen.
1996 wechselte er zu „Libération“, der unabhängigen linken Tageszeitung, die immer innovativ war, wenn es um Layout und den Einsatz grafischer Mittel ging. Bis zuletzt arbeitete er für „Libé“, war Mitglied des Redaktionskollektivs und Betriebsrat.
Über Jahre hinweg hatte er, oft in Zusammenarbeit mit Sébastien Calvet, die großen Wahlkämpfe und sozialen Bewegungen in Frankreich gecovered. Es war ein freundschaftlicher Wettstreit zwischen den beiden, die jeweils gegnerische Kandidaten bei ihren Wahlkampfauftritten begleiteten. Mit Calvet und anderen gründete Troude 2016 auch das Nachrichtenportal „Jours“.
Lauren Troude galt als Perfektionist, immer auf der Suche nach dem besten Schuss, dem perfekten Blickwinkel. Seinen Kolleginnen und Kollegen war aber auch bewusst, dass Troude oft von einer tiefen Traurigkeit erfasst wurde. Ein Fotograf, der mit seinen Arbeiten enorm viel an Vitalität, Enthusiasmus und Energie ausdrückte, entschloss sich letztlich am 24. Februar 2018 dazu, selbst über den Zeitpunkt seines Todes zu entscheiden.