Eyes on: Der Bolivienkoffer

Es gibt sie noch, die echten Entdeckungen. Dazu gehören die Negative eines bolivianischen Fotografen, die ein Wiener Designer durch Zufall in Wien bei einem „Altwarentandler“ gefunden und erstanden hat. Hier die unglaublich klingende Geschichte:

(übernommen aus der Präsentationsseite von „eyes on“):

Bei einem Trödler in Wien erwirbt der Designer Alfred Burzler einen Handkoffer samt Inhalt – zahlreiche zusammengerollte Schwarzweiß-Negativstreifen. Wie sich herausstellt, stammen die ca. 1.200 Mittelformat-Negative aus den 1950er-Jahren und sind in Bolivien aufgenommen worden. Das Vintage-Bildmaterial umfasst dabei sämtliche Bereiche bolivianischen Lebens: Politik, Kirche, Kultur und Gesellschaft, aber auch Alltag der Minenarbeiter oder Brauchtum der indigenen Volksgruppe. Erstaunlich ist, dass sich unter den abgebildeten Personen einige sehr prominente AmerikanerInnen (u.a. Richard Nixon, Grace Kelly, John Wayne) befinden. In der Biografie des Fotografen, dessen Identität nach längerer Recherche festgestellt werden konnte, findet sich die Erklärung: Leopoldo Yelincic (1927–2002), ein in La Paz lebender, kroatisch-stämmiger Pressefotograf, war in den 1950er-Jahren für den amerikanischen Informationsdienst (USIA) tätig.

Der gesamte Kofferinhalt wird in der Ausstellung auf Leuchttischen ausgebreitet: ein unsortierter und unkommentierter Auszug aus dem Werk eines Pressefotografen. Die BesucherInnen haben die Möglichkeit, neue Abzüge im Format 18 x 18 cm von den Negativen zu bestellen.

KuratorInnen: Theresa Schütz und Rainer Steurer

Ein Besuch dieser bemerkenswerten Ausstellung lohnt sich!

Wo:?

Das T/abor, Taborstrasse 51/3, 1020 Wien

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