Schon super, wenn man in ein Alter kommt, in dem man die abgelegten elektronischen Gimmicks der Kinder erbt. So kam ich zu meiner ersten Spiegelreflexkamera, einer Canon EOS 400d.
Kaum hatte ich gelernt, die ersten Grundfunktionen einzustellen, begann ein hektisches Surfen im Internet – was gibt’s Neueres, Besseres, und überhaupt …
Dann versenkte ich mich in Handbücher über „meine“ Kamera, studierte Youtube-Videos unterschiedlicher Qualität – und war ziemlich glücklich mit dieser Spiegelreflexkamera. Und dann hörte ich in einem Video eine wirklich gute Antwort auf die Frage: „Was ist die beste Kamera für mich?“. Irgendein schlauer (und ich meine das sehr positiv!) Fotograf, vermutlich mit osteuropäischen Wurzeln, erklärte überzeugend: „Die beste Kamera ist die, welche Du Dir leisten kannst„. Und der Mann hat recht!
Was nützen mir wehmütige Blicke auf Kameras, die ich mir nicht leisten kann? Warum sollte ich mir die Freude an dem, was ich habe, madig machen lassen, statt zu versuchen, mit dem vorhandenen Material das beste zu machen, was ich schaffen kann?
Ebenso überzeugend fand ich die Antwort auf die Frage: „Was ist ein schlechtes Foto?“. Die Antwort war sogar noch zugespitzter: „Das schlechteste Foto ist jenes, das man nicht gemacht hat.“ Ich denke, das ist selbsterklärend.
Und da sind wir schon bei der dritten Weisheit: Das Foto macht der Fotograf, nicht die Kamera. Das ist natürlich diskutierenswert, stimmt aber nach meiner persönlichen Meinung (ich werde mich irgendwann mit dem „philosophischen“ und semiotischen Widerhaken dieses Satzes beschäftigen, aber nicht heute!).