David King, 1943 – 2016

Am 11. Mai 2016 starb in London David King im Alter von 73 Jahren.

Er war von 1965 – 1975  Art Director der Londoner Sunday Times. Bei einer Reise in die UdSSR im Jahr 1970 wollte King in erster Linie Material für eine Dokumentation zum 100. Geburtstag W.I. Lenins suchen. Politisch sozialistischen Gruppen nahestehend, weitete er seine Sammlertätigkeit auf Fotos und Plakate der frühen Sowjetunion und der Stalinäre aus. 1972 veröffentlichte er gemeinsam mit Francis Wyndham die erste Trotzki-Bildbiographie.

Die von ihm geschaffene David-Kind-Collection ist die bedeutendste einschlägige Sammlung und bildete die Basis für eine Reihe von Buchveröffentlichungen (deutsche Ausgaben erschienen im Mehring-Verlag).

King war nicht nur ein hervorragender Art-Designer (unter anderem entwickelte er Plattencover für Jimi Hendrix), Propagandist (er entwarf eine Reihe von Plakaten für die Anti-Apartheid-Bewegung und die englische Journalistengewerkschaft sowie das Logo der Anti-Ncomissarazi-League) – er war auch ein hervorragender Fotograf. Berühmt wurden seine Fotos von Muhammed Ali, die 1975 in dem Buch „I Am King: A Photographic Biography of Muhammad Ali“ erschienen.

Für das Verständnis dessen, was Fotografie als historische Quelle bedeutet oder nicht bedeutet, kann Kings Buch „The Commissar Vanishes“ (Der Kommissar verschwindet) als Muster dienen – es dokumentiert die Fälschungen der Stalin-Ära, in der immer mehr alte Revolutionäre aus den historischen Fotos herausretuschiert wurden …

 

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