David Goldblatt wurde 1930 in Südafrika als Sohn jüdischer Einwanderer geboren. Schon in seiner Schulzeit begann er sich für Fotografie zu interessieren. Sein Berufsziel – Fotoreporter – war allerdings in Südafrika damals noch so gut wie unbekannt. Daher arbeitete und leitete er später das väterliche Herrenmodengeschäft, das er 1962 verkaufte und ein Fotostudio eröffnete – ein recht riskanter Sprung ins Ungewisse.
Neben Werbefotografie als „Brotberuf“ begann Goldblatt, das Leben der „Coloureds“ und „Schwarzen“ zu dokumentieren. Bahnbrechend war seine Reportage über das Leben der (schwarzen) Bergarbeiter „On the mines“. Berührend war sein Projekt, die Busrouten zu dokumentieren, welche die Ärmsten benutzen mussten, um ihren armseligen Lebensunterhalt zu verdienen.
Mit seinen Fotos lieferte er zu Zeiten, als das Apartheid-Regime in den USA und in Westeuropa bei den Regierenden noch hoch in Kurs stand, klare und analytische Studien über die Wirklichkeit des rassistischen Alltags in seiner Heimat.